Als Cellist steht man im Ruf Romantiker zu sein. Auf mich trifft das jedenfalls zu. Es macht süchtig von den Vibrationen des Instruments im Klangbad dieser Musik .davongetragen zu werden. Zudem stehen beide Werke im Zeichen der Liebe: Cesar Francks Sonate als Hochzeitsgeschenk für seinen Freund, den belgischen Geiger Eugene Ysaye – Sergej Rachmaninows Sonate in Vorfreude auf seine eigene Hochzeit.
Rachmaninow ist, als er die Cellosonate schreibt, gerade aufgetaucht aus einer tiefen Depression – die Uraufführung seiner ersten Symphonie unter dem sturzbetrunkenen Glasunow war zu einem Desaster geworden. Die Zeitungen hatten geschrieben: sie sei die Vertonung der Sieben Totsünden. Ein Hypnose Arzt, den ihm seine zukünftige Frau vermittelt hatte, konnte ihm nach Jahren wieder aus diesem Tief helfen.
Die Übertragung der Sonate von der Geige auf das Cello sogar in derselben Tonart ist perfekt. Sie verleiht dem Werk ungemein viel zusätzliche Tiefe und Wärme. Wer weiß: vielleicht hat Cesar Franck sie ja ursprünglich für Cello geschrieben und musste sie nur auf die Violine übertragen, um schnell zu einem Hochzeitsgeschenk zu gelangen. Aber das sind nur meine geheimen Gedanken.