Mendelssohn war schon zu Lebzeiten berühmt. Wirklich berühmt. Das war mir immer bewusst. Aber dass er in Deutschland Kultstatus besaß, in England gar wie ein „Messias der Musik“ gefeiert wurde – das war mir neu. Er war zudem auch großzügig – unter anderem gegenüber Richard Wagner. Er unterstützte ihn, führte ihn am Hof des englischen Königs ein. Wagner dankte es ihm indem er den Juden Mendelssohn – der übrigens schon lange zum Christentum konvertiert war – unmittelbar nach seinem Tod zu attackieren begann. Seine Hassschrift „Das Judentum in der Musik“ zeigte Wirkung. Mendelssohn geriet innerhalb kürzester Zeit für hundert Jahre in Vergessenheit. Auch seine Cellosonaten werden immer noch viel zu selten gespielt. Ausdrucksstarke, emotional erhebende, jubelnde Musik – ganz wie es dem Idiom von Mendelssohn entspricht.